Musik ...

Alles Schlagworte, die man täglich in den Medien lesen oder hören kann. Aber Musik macht auch ganz einfach Spaß!

Und diesen Spaß, ein Instrument selbst zu spielen, an Kinder und Jugendliche, aber auch an interessierte

Erwachsene weiterzugeben, habe ich mir zum Beruf gemacht. Wenn ich Ihr musikalisches Interesse geweckt habe, würde ich mich über ein persönliches Gespräch sehr freuen.

Hier gehts zur Anmeldung:

Musikschule Kleinwalsertal

Bläserschule Fischen

Blaskapelle Bihlerdorf-Ofterschwang

Musikschule Oberallgäu-Süd e.V.

vincenzProfil

Ein Stück Blech ...

Das mich ein Stück Blech mal so fesseln würde, hätte ich mir nie vorstellen können... Kleine Zeitreise...

Seit der ersten Minute meines Lebens, hatte ich das Glück von Musik umgeben zu sein. Ob meine Eltern, oder Großeltern ... Musik war immer präsent. Schon im frühen Kindesalter hatte ich dadurch viel Musik um die Ohren und meine Großmutter und Mutter haben sich regelmäßig die Zeit genommen, mit uns Kindern zu singen. Ob Jodler, Volkslieder oder Heimatlieder. Wir sangen aus Spaß an der Freude. Auch ein Instrument ließ nicht lange auf sich warten. Da mein Vater in sämtlichen Blaskapellen aktiv musizierte, war es eigentlich relativ klar, dass es in Richtung Blasinstrumente geht. Es war damals üblich, zunächst die Noten und die Musiktheorie über die Blockflöte kennen zu lernen. Nach einem Jahr Blockflöten-Unterricht stand dann am heiligen Abend 1990 ein Flügelhorn unter dem Christbaum. Ein Wink mit dem Scheunen-Tor. Also begann ich mit 9 Jahren mit dem Flügelhorn-Unterricht.

Horst Dieter Grans, ein ehemaliger Orchestertrompeter aus Cottbus, durfte sich meine ersten schiefen Töne anhören. Er war gleichzeitig Dirigent in Oberstdorf. Ich war damals alles andere als ein fleißiger Schüler, aber ich hatte Spaß am Instrument. Natürlich gab es immer Höhen und Tiefen, wie im richtigen Leben. Als durchschnittlicher Schüler kam ich ca. nach 2 Jahren in die Jugendkapelle des Musikvereins Oberstdorf. Es machte richtig Spaß mit Gleichaltrigen zu musizieren. Auch die ersten Schülervorspiele ließen nicht lange auf sich warten. Allerdings war ich damals nicht wirklich scharf darauf, vor Publikum zu spielen, da ich extremes Lampenfieber hatte. Nach der abgelegten D1 Prüfung, die damals gleichzeitig die Aufnahme-Prüfung für die „große Musik“ war, war ich fortan aktives Mitglied.

Als ich dann 1995 zum ersten Mal die Probe der Musikkapelle Oberstdorf (Heimatverein) besuchen durfte, war ich beim ersten Stück noch nicht mal mit der ersten Seite fertig, waren die anderen MusikerInnen bereits am Schluß der 2. Seite und damit am Ende des Stückes, angelangt. Ich war zunächst mit der Gesamtsituation überfordert, aber nach und nach pendelte es sich ganz gut ein und es bereitete mir sehr viel Freude, das Repertoire der MKO kennen zu lernen. Ich war beim ersten Konzert stolz wie Oskar, mit einem solch großen Klangkörper auf der Bühne zu stehen. Das war schon ein besonderes Erlebnis.

Ich bin neben der Jugendkapelle und der Erwachsenenkapelle in Oberstdorf auch noch meinem zweiten Heimatverein beigetreten. Der Musikverein d ́Hirschegger. Unter dem damaligen Kapellmeister Manfred Schuster durfte ich bald erste Erfahrungen in Sachen CD - Aufnahme sammeln. Eine gemeinsame CD - Produktion aller 3 Talkapellen im Studio 80 war ein richtiges Highlight.

Da ich nun im Schnitt 3 - 5 Abende die Woche mit Proben und Auftritten verbrachte, beschloss ich mit dem Einzelunterricht aufzuhören. Taxi Mama machte es möglich, dass ich alle Termine wahrnehmen konnte. Meine Eltern unterstützten mich mit meinem Hobby zu 100 %. Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen.

Ende der 90ger Jahre gab es in beiden Heimatvereinen einen Dirigenten-Wechsel. Gerade in Oberstdorf, als Maximilian Maria Jannetti das Amt des Dirigenten in der Musikkapelle Oberstdorf antrat, war ich Feuer und Flamme. Er konnte gerade die Jugendlichen extrem motivieren und er fragte mich unter anderem, ob ich nicht Lust hätte, in der JBK Sonthofen mitzuspielen. Es war eine fantastische Zeit. Wir waren rund 80 MusikerInnen, alle etwa im gleichen Alter und spielten ein sehr hohes Niveau. In der Höchststufe hatten wir einige Erfolge bei Wettbewerben und wir waren über die Grenzen des Allgäus, im Prinzip ganz Deutschland, bekannt. Auch Konzertreisen u. a. nach Norwegen, trugen selbstverständlich dazu bei, dass die Musik immer noch wichtiger für mich wurde. Gleichzeitig nahm ich wieder Unterricht.

Ich war also sehr aktiv und war in meiner Freizeit hauptsächlich mit meinem Instrument unterwegs. Ich spielte dann auch noch in kleinen Formationen, wie beispielsweise dem „kleinen Grenzverkehr“ und in einem Blechbläserensemble der JBK.

Der Höhepunkt im Jahr der Hirschegger Musik war und ist das Osterkonzert. Mein Vater hatte Ende der 90ger an Ostern Besuch aus Aschau. Sepp mit Familie wollten sich das Highlight natürlich nicht entgehen lassen. Unter anderem hatte ich ein kleines Solo an diesem Ostersonntag Abend. Sepp war sehr angetan von meiner Interpretation und sagte zu meinem Vater da muss man was machen. Der Bruder von Sepp war zu dieser Zeit Hornist in der Münchner Philharmonie. Ohne mit der Wimper zu zucken, organisierte der Aschauer einen Termin für mich in München, bei Prof. Erich Rinner (damaliger Solotrompeter der Münchner Philharmonie und Professor für Trompete im Konservatorium in Innsbruck). Nach dem ersten Treffen in München, bekam ich einiges an Hausaufgaben auf und ich übte wirklich überdurchschnittlich viel, für meine Verhältnisse. Als wir uns wieder trafen in der Philharmonie, sagte auch Prof. Erich Rinner, dass ich in der kurzen Zeit sehr gute Fortschritte gemacht habe. Er könnte mir eine Jungstudenten - Stelle in Innsbruck anbieten. Gleichzeitig nahm ich Unterricht bei Andreas Winter (damaliger Musikschuldirektor im Kleinwalsertal) Andreas konnte einem die Musik auch unglaublich schmackhaft machen und er konnte seine Freude an der Musik hervorragend weitergeben. Ich war natürlich sehr motiviert und als Landei wusste ich ja nicht was nun auf mich zukommen würde.

Relativ parallel entdeckten wir die Berufsfachschulen für Musik in Bayern. Zu jener Zeit hatte ich noch keinerlei Kenntnisse im Klavierspiel und auch die Musiktheorie war im äußersten Rohzustand.

Für ein Studium an der Hochschule für Musik muss man zunächst eine Aufnahmeprüfung machen, bei der man Gehörbildung , Klavier und Harmonielehre neben dem Hauptfach als Prüfungsfächer hat. Da hatte ich noch ein großes Defizit und deshalb die Idee mit der Berufsfachschule, bei der man sicher leichteres Spiel hätte und mit dem Abschluss kann man ja auch Unterricht erteilen.

Ich war hin- und hergerissen und entschied mich dann doch im letzten Moment für die Aufnahmeprüfung an der Berufsfachschule für Musik in Krumbach (Schwaben). Es folgten 2 Jahre, die ich mein ganzes Leben nie vergessen werde. Ich durfte mich von morgens bis abends mit Musik beschäftigen und auch die Mitstudenten und Lehrkräfte waren wie eine große Familie für mich. Mit anderen Worten fühlte ich mich pudelwohl. Mein Hauptfachlehrer für Trompete war Bertold Leicht (damaliger Dirigent der Höchststufen - Stadtkapelle in Krumbach) Ich zehre heute noch von dieser genialen Zeit. Ich durfte nach 2 Jahren BFSM Krumbach als „staatlich geprüfter Leiter in der Laienmusik“ abschließen und machte dann unter anderem eine Aufnahmeprüfung an der Wiesbadener Musikakademie, an der ich ebenfalls 5 fantastische Jahre verbringen durfte. Die Studienzeit möchte ich um nichts in der Welt missen. Es war einfach sensationell, mit Gleichgesinnten durchs Leben zu gehen. Die Wiesbadener Musikakademie fusionierte in der Zeit meines Studiums mit der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt am Main. Dies ermöglichte mir einen Diplomabschluss. Ich war also nun „Diplom - Musiklehrer des Fachbereichs Instrumental - und Gesangspädagogik mit dem Hauptfach Trompete“. Mein Hauptfachlehrer für Trompete war Martin Schneider (Solo-Trompeter des hessischen Staatstheaters Wiesbaden). Es ist ja nun schon ein paar Jährchen her, aber ich habe noch einige Kontakte zu meinen damaligen Mitstudentinnen und Mitstudenten und auch zu ein paar Lehrern. Es war eine unvergessliche wunderschöne Zeit und ich bin sehr froh, dass ich das erleben durfte.

Ich machte also mein geliebtes Hobby zum Beruf. Während des Studiums hielt ich immer Kontakt zu meinen Heimatvereinen, die mir dann erste berufliche Perspektiven in meiner Heimat ermöglichten. Ich unterrichtete die ersten Schüler in Oberstdorf und Sonthofen. Maximilian Jannetti hat mir dann auch noch einige zusätzliche Stellen an der Bläserschule Fischen, der Musikschule Oberstdorf und Oberallgäu Süd e. V. zusichern können. Relativ schnell konnte ich durch einen ordentlichen Schülerstamm vom Unterrichten leben und ich konnte mir eine Zukunft in meiner Heimat aufbauen. Parallel zum Unterricht wurde ich auch als Dirigent in Riezlern (Kleinwalsertal) aktiv. Ich durfte dort erste Erfahrungen als Leiter einer Blasmusik machen. Es entwickelte sich sehr gut für mich und ich war sehr froh, dass meine Arbeit so vielseitig und dadurch extrem abwechslungsreich und kurzweilig war. Während der Kapellmeistertätigkeit in Riezlern nahm ich noch an einem Grundkurs für Blasorchesterleitung in Rankweil (Vorarlberg, Österreich) teil und konnte dort mit einem sehr guten Erfolg nach 2 Jahren regelmäßigen Unterrichts am Wochenende abschließen. Leiter dieses Kurses war Thomas Ludescher. Ich nahm parallel dazu auch immer wieder ein paar Stunden bei verschiedenen Trompetenlehrern, um einfach weiter fit auf dem Instrument zu bleiben und Fortschritte zu machen. Das schöne an der Musik ist ja , dass man niemals ausgelernt ist. So wurde ich also wieder in meiner Heimat sesshaft.

Ich wurde immer bekannter im Umkreis und bekam immer mehr Zuspruch für meine Tätigkeit als Pädagoge und Dirigent. Ich bin sehr glücklich, dass sich das alles so ergeben hat. Neben meiner Lehrtätigkeit, war ich auch immer wieder mal Gast als Referent bei anderen Musikkapellen, wenn sie sogenannte Probentage ausrichteten, bei dem beispielsweise ein anstehendes Jahreskonzert nochmal richtig intensiv in den einzelnen Registern trainiert wurde, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Als ich mich 2013 entschied, die Trachtenkapelle Riezlern als Dirigent zu verlassen, durfte ich bald darauf eine sehr junge und motivierte Gruppe namens „Holz & Blech Chaoten“ etwas coachen, obwohl ich mir geschworen hatte, nie wieder als Dirigent zu arbeiten. Es machte mir großen Spaß, die Proben zu leiten und ein Stück traditionelle Blasmusik weiterzugeben. Markus Waltner (Manager der „Holz & Blech Chaoten) war sehr zielstrebig und aktiv. Er wollte die Gruppe um jeden Preis bekannt machen und zeigen, dass auch junge Musiker Spaß an traditioneller Blasmusik haben.

2016 rief mich der damalige Dirigent der Blaskapelle Bihlerdorf Ofterschwang an und fragte mich, ob ich nicht mal in Ofterschwang zum Vordirigiern kommen möchte... Sie suchen einen neuen Dirigenten. Es imponierte mir sehr, dass der Dirigent sich persönlich auf die Suche nach seinem Nachfolger machte. Ich lehnte zunächst jedoch ab, da ich diese Verantwortung eigentlich nicht mehr übernehmen wollte. Doch Martin Schneider (Dirigent) blieb hartnäckig und bat mich, es sich wenigstens mal anzuschauen. Also machten wir doch einen Termin aus. Ich kann mich noch sehr gut an dieses Vordirigieren erinnern. Als ich den Proberaum betrat, traute ich meinen Augen nicht. MusikerInnen soweit das Auge reicht. Die fast 70 Mann starke Kapelle hat bei meinem Probedirigat ausgezeichnet mitgemacht und ich war so begeistert, dass ich mich, nachdem es den MusikerInnen ähnlich erging, entschloss, den Posten als Kapellmeister anzunehmen. Ich löste Martin Schneider im Februar 2017 als neuer Dirigent der Blaskapelle Bihlerdorf Ofterschwang ab. Um meine Dirigiertechnik weiter zu verbessern, nahm ich immer wieder mal Unterricht bei verschiedensten Dirigenten. Man lernt nie aus...

Ich spiele außerhalb meiner pädagogischen Tätigkeit auch noch in kleinen Gruppen, wie beispielsweise dem „kleinen Grenzverkehr“, eine Tanzbodenmusik (Wie man im Allgäu zu sagen pflegt) nähere Infos = http://www.der-kleine-grenzverkehr.de , Polymnia Salonorchester nähere Infos = https://www.polymnia-salonorchester.de und bin aktuell Dirigent der Brasselbande, eine Jungmusik die die 3 Kapellen (Musikkapelle Altstädten, Dorfmusik Berghofen und Stadtkapelle Sonthofen) mit Nachwuchs versorgen soll und nicht zuletzt Dirigent der Blaskapelle Bihlerdorf Ofterschwang nähere Info = https://www.bk-bihlerdorf-ofterschwang.de Auch in Projektorchestern wirkte und wirke ich mit. Wie beispielsweise dem Euregio Blasorchester, dem Schwäbischen Jugendblasorchester, Big Band der Berufsfachschule für Musik in Krumbach, Wiesbaden Symphonic Brass, Brass-Ensemble der Berufsfachschule für Musik, Urtyp - Musikanten u. a. Workshops in der traditionellen Volksmusik und seit neuestem auch (leider durch Corona noch nicht oft) in der Alphornszene unterwegs. Im Landhotel Alphorn darf ich zusammen mit dem Chef Jörg Pöschl Kurse anbieten. Infos unter = https://www.landhotel-alphorn.de . Auch im Kleinwalsertal und in Fischen habe ich die große Ehre, die traditionelle Art des Alphornspiels weiterzugeben.

Mein Hauptberuf ist jedoch das Unterrichten von Blechinstrumenten. Ich bin an der Musikschule Kleinwalsertal, der Bläserschule Fischen, der Blaskapelle Bihlerdorf Ofterschwang und der Musikschule Oberallgäu Süd e. V. als Instrumentalpädagoge mit dem Schwerpunkt hohes Blech (Trompete, Kornett, Flügelhorn) dafür zuständig, den Kindern und Jugendlichen die Freude an der Musik weiterzugeben und den Fachbereich Blechinstrumente näher zu bringen.

Es ist schon sehr schön, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben!